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Liszt-Biennale Thüringen
Béla Bartók (1910-1999):
Divertimento für Streichorchester Sz. 113
Armin Kaufmann (1902-1980):
Musik für Tárogató und Kammerorchester op. 91
Joseph Haydn (1732-1809):
Sinfonie D-Dur Hob I:70
Ungarn war und blieb stets das Heimat- und Sehnsuchtsland des Weltenbürgers Franz Liszt. Im Zentrum des Konzerts steht ein bei uns äußerst selten zu hörendes ungarisches Nationalinstrument: das Tárogató. Dieses der Klarinette ähnliche Holzblasinstrument bekam während des ungarischen Unabhängigkeitskampfes 1703-1711 eine symbolische Bedeutung für das ungarische Nationalbewusstsein und wurde darum im Habsburgerreich unterdrückt. Zu Joseph Haydns Wirkungszeiten am Hof des ungarischen Fürsten Eszterházy war das Tárogató also nicht gern gesehen. Haydn komponierte seine 70. Sinfonie vermutlich für die Eröffnung eines neuen Opernhauses am 65. Geburtstag des Fürsten, also einen überaus feierlichen Anlass. Weniger zum Feiern zumute war Béla Bartók im Sommer 1939, als er sein Divertimento für Streichorchester im Urlaub in der Schweiz komponierte. Denn in dieser Zeit fiel auch seine Entscheidung, der ungarischen Heimat angesichts von Krieg und Nationalsozialismus den Rücken zu kehren. Das vitale Divertimento dokumentiert die Entschlossenheit und den Lebenswillen Bartóks. Als nach dem Zweiten Weltkrieg das so lange unterdrückte ungarische Nationalbewusstsein wieder aufleben konnte, erlebte das Tárogató eine Renaissance. 1966 entstand die Musik für Tárogató und Kammerorchester des in der Bukowina geborenen, später in Wien wirkenden Armin Kaufmann.
Der ungarische Tárogatóspieler Zoltán Erdő wird uns den Klang dieses die bewegte Geschichte der osteuropäisch-ungarischen Gebiete abbildenden Instrumentes nach Altenburg bringen.