Ad Astra
In der Reihe Zu den Sternen
Paul Hindemith (1895-1963): Sinfonie Die Harmonie der Welt
Gustav Holst (1874-1934): Die Planeten op.32
1913 besuchte Gustav Holst Mallorca, wo er die Astrologie kennenlernte, die zu seiner Lebensleidenschaft wurde. Er begann, Horoskope für seine Freunde zu erstellen und auf privaten Feiern astrologische Lesungen zu veranstalten. Vor allem aber brachte ihn diese Faszination dazu, eines der berühmtesten Werke der britischen Musikgeschichte zu komponieren. Zwischen 1914 und 1916 schrieb er eine siebenteilige Suite mit dem Titel The Planets. Der Zyklus umfasste Mars, den Kriegsbringer; Venus, die Friedensbringerin; Merkur, den geflügelten Boten; Jupiter, den Bringer der Fröhlichkeit; Saturn, den Bringer des Alters; Uranus, den Magier; und Neptun, den Mystiker. Die Orchestersuite wurde schnell derart populär, dass Holst fürchten musste, dass Die Planeten sein gesamtes restliches Werk in den Schatten stellen würde.
Paul Hindemiths letzte Oper Die Harmonie der Welt ist ebenfalls von der Mystik ferner Planeten inspiriert. Der Titel der Sinfonie ist der deutschen Übersetzung des Buches des Astronomen Johannes Kepler von 1619 entnommen. Darin erläuterte der Wissenschaftler die Idee der Sphärenharmonie, was der Komponist auf berauschende Weise überzeugend fand. Die auf der Oper basierende Sinfonie besteht aus drei Sätzen: Musica instrumentalis (lateinisch: Instrumentalmusik), Musica humana (lateinisch: menschliche Musik), Musica mundana (lateinisch: Musik der Welt).
PROGRAMMHEFT
„[...] Zu bewundern war [bei dem Philharmonische Orchester Altenburg Gera] neben der nie erlahmenden Gestaltungskraft und Ausstrahlung, der gezeigten Virtuosität und Klangpracht auch eine frappierende Geschlossenheit. [...] Der Gastdirigent Mikhail Tatarnikov erfüllte bravourös die Erwartungen, die an einen Mann gestellt werden, der in Europa unangefochten zur ersten Reihe zählt. Der gebürtige Petersburger dominierte die Aufführung bis ins kleinste Detail, ohne dass es fortwährend ins Auge sprang. [...] Es machte nur einmal Spaß, da zuzuschauen.“
Volker Müller, Thüringer Allgemeine, JAN 2025