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Eine Sinfonie für Gesang, Tanz und Orchester
Choreografie von Jean Renshaw · Uraufführung
Nach Hans Bethges Die chinesische Flöte
Musik von Gustav Mahler
Fassung für Kammerorchester von Arnold Schönberg und Rainer Riehn
„Die liebe Erde allüberall blüht auf im Lenz und grünt aufs neu! allüberall …“
Hans Bethge, Der Abschied
Zurückgezogen in die Idylle seiner Sommerdomizile ließ sich Gustav Mahler (1860-1911) in seinen abgelegenen Komponierhäuschen von der umgebenden Natur tief beeindrucken: vom Anblick der Berge, dem Geruch der Erde, von Wald und Vögeln. In inniger Naturbewunderung entstand so 1908 in Südtirol Das Lied von der Erde, als Mahlers Welt erschüttert vor ihm lag. Seine Tochter Maria war im Alter von vier Jahren verstorben, er selbst erhielt die Diagnose seines unheilbaren Herzleidens und legte nach einer antisemitischen Pressekampagne sein Amt als Direktor der Wiener Hofoper nieder.
In dieser schweren Zeit fand Gustav Mahler Gefallen an der Gedichtesammlung Die chinesische Flöte, Übersetzungen tausende Jahre alter chinesischer Lyrik, die er in einem sinfonischen Liederzyklus vertonte.
Die Regisseurin und Choreografin Jean Renshaw und der Szenograf Duncan Hayler übertragen Das Lied von der Erde in assoziative Bewegungen und Bilder und bringen die innere Gefühlswelt Mahlers während der Entstehung seines Werks auf die Bühne.
„Duncan Hayler landet mit Bühnenausstattung und Kostümen einen Volltreffer. Die Gothic-Ästhetik trifft das Morbide und Melancholische in Mahlers Musik. (...) Renshaws Choreografie aus klaren Linien und Schnörkellosigkeit wird durch Bühne und Kostüm erst mit Bedeutung aufgeladen. Ion Beitia Fernandez als tatteriger Metronomträger sticht heraus. Die Körperlichkeit von Alter und Gebrechen, die er fast schon schmerzhaft sichtbar macht, ist beeindruckend.“
Katharina Stork, OVZ, Juli 2021„Es ist die Trauer über die menschliche Endlichkeit, die der Komponist Gustav Mahler in seinem ,Lied von der Erde‘ beklagt. Für diese Trauer haben die britische Choreografin Jean Renshaw und ihr Bühnenbildner Duncan Hayler in ihrer Inszenierung für das Theater Altenburg Gera unglaublich poetische Bilder entwickelt, die voll gespenstischer Traurigkeit und Trübsal, dunkel wie die Nacht und atemberaubend schön. [...] Ion Beitia Fernandez, der Mahlers altes Alter Ego mimt, hat herausragende Momente. [...] Vor allem die Mezzosopranistin Eva-Maria Wurlitzer legt in ihre anspruchsvolle Lieder so viel Gefühl, so viel Trauer, dass man mitweinen möchte. Jean Renshaw hat mit ihrer Sinfonie für Gesang, Tanz und Orchester ein brilliantes Gesamtkunstwerk geschaffen. [...] Die Musiker des Philharmonischen Orchesters lassen unter der Leitung von Generalmusikdirektor Ruben Gazarian Mahlers besondere Grundstimmung im Theatersaal entstehen. Hier wird Trauer zum Genuss.“
Ulrike Merkel, TLZ, Dezember 2021Fotos: Ronny Ristok