Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

Schauspiel von Bertolt Brecht
mit Bühnenmusik von Olav Kröger

In der Reihe Wider das Vergessen

 

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.”
aus dem Epilog

Das Gangstermilieu Chicagos der 1930er Jahre: Eine Absatzkrise beim Karfiol, also Blumenkohl, führt dazu, dass niemand das Gemüse mehr kaufen will. Der Gangsterboss Arturo Ui wittert die einmalige Gelegenheit, Kapital aus dem Elend der Besitzer des Karfiol-Trusts zu schlagen und bietet an, den Gemüsehandel durch Gewaltandrohung gegenüber der Bevölkerung anzutreiben. Mit solchen Mitteln wollen die Besitzer des Trusts nichts zu tun haben, verfolgen sie doch zunächst ihre ganz eigene Intrige: Sie machen den angesehenen, in die Jahre gekommenen Politiker Dogsborough indirekt zu einem Mitglied des Trusts und überreden ihn, sich aus städtischen Geldern zu bedienen, um das Gemüsegeschäft voranzutreiben.

Als Ui davon erfährt, erpresst er den Trust, den Skandal zu entlarven. Dogsborough muss sich unter dessen Schutz stellen. Durch die Beeinflussung der öffentlichen Meinung gelingt es dem Gangsterboss, immer mehr Macht an sich zu reißen und auch vor den Stadtgrenzen Chicagos nicht Halt zu machen. 

Das 1941 aus dem finnischen Exil geschriebene Stück Bertolt Brechts (1898-1956) gilt als Parabel auf die Machtergreifung Hitlers, verlegt diese als Farce in die amerikanische Prohibitionszeit und zieht Bezüge zur Karriere Al Capones. Als moderner Klassiker zeugt Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von zeitloser Relevanz angesichts des um sich greifenden Rechtspopulismus und -extremismus und einer von Kapitalismus und sozialer Ungleichheit geprägten Gesellschaft.