Noch bis zum 9. November ist das Parken auf dem Hofwiesenparkplatz nur eingeschränkt möglich!
Schauspiel von Bertolt Brecht
mit Bühnenmusik von Olav Kröger
In der Reihe Wider das Vergessen
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.”
aus dem Epilog
Das Gangstermilieu Chicagos der 1930er Jahre: Eine Absatzkrise beim Karfiol, also Blumenkohl, führt dazu, dass niemand das Gemüse mehr kaufen will. Der Gangsterboss Arturo Ui wittert die einmalige Gelegenheit, Kapital aus dem Elend der Besitzer des Karfiol-Trusts zu schlagen und bietet an, den Gemüsehandel durch Gewaltandrohung gegenüber der Bevölkerung anzutreiben. Mit solchen Mitteln wollen die Besitzer des Trusts nichts zu tun haben, verfolgen sie doch zunächst ihre ganz eigene Intrige: Sie machen den angesehenen, in die Jahre gekommenen Politiker Dogsborough indirekt zu einem Mitglied des Trusts und überreden ihn, sich aus städtischen Geldern zu bedienen, um das Gemüsegeschäft voranzutreiben.
Als Ui davon erfährt, erpresst er den Trust, den Skandal zu entlarven. Dogsborough muss sich unter dessen Schutz stellen. Durch die Beeinflussung der öffentlichen Meinung gelingt es dem Gangsterboss, immer mehr Macht an sich zu reißen und auch vor den Stadtgrenzen Chicagos nicht Halt zu machen.
Das 1941 aus dem finnischen Exil geschriebene Stück Bertolt Brechts (1898-1956) gilt als Parabel auf die Machtergreifung Hitlers, verlegt diese als Farce in die amerikanische Prohibitionszeit und zieht Bezüge zur Karriere Al Capones. Als moderner Klassiker zeugt Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von zeitloser Relevanz angesichts des um sich greifenden Rechtspopulismus und -extremismus und einer von Kapitalismus und sozialer Ungleichheit geprägten Gesellschaft.
PROGRAMMHEFT
„Jakob Spiegler gefällt als Arturo Ui. Manchmal ist er zu manisch, aber als Potentat kann man nicht manisch genug sein. Die Spur Weinerlichkeit, die er sich für seine Figur mutmaßlich bei Björn Höcke abgeschaut hat, passt gut.“
Tobias Prüwer, Nachtkritik, JUN 2025„Schauspielkapellmeister Olav Kröger komponierte eigens eine das Stück umrahmende Musik. Sie erinnert an Blues, Swing und Ragtime vom Anfang des vorigen Jahrhunderts und wird von zwölf Musikerinnen und Musikern des Philharmonischen Orchesters in gewohnter Qualität geboten. Aufgeboten wird zudem der halbe Opernchor, der sowohl für Prolog und Epilog als auch für Überleitungen verantwortlich zeichnet und dessen Mitglieder mitunter kleine Rollen übernehmen. Einmal mehr also eine spartenübergreifende Produktion – durchaus ein Markenzeichen in Altenburg und Gera.“
Ellen Paul, Osterländer Volkszeitung, JUN 2025„Die Mitwirkenden gestalten mit emphatischer Sachlichkeit Brechts Parabel, welche mit Uis Übernahmephantasien Richtung New York endet.“
Roland H. Dippel, Die Deutsche Bühne, JUN 2025„Atmosphärisch und stimmungsvoll gelingen einige Momente. Etwa wenn Arturo Ui anfangs nackt aus dem Grab steigt.“
Tobias Prüwer, Freie Presse, JUN 2025