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Jedermann 16+

Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes
Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal


Dauer: 1 Std. 15 Min. · keine Pause

Termine

 

„Die Welt ist dumm, gemein und schlecht
Und geht Gewalt allzeit vor Recht,
Ist einer redlich, treu und klug,
Ihn meistern Arglist und Betrug.“
Teufel

Jedermann führt alles andere als ein gottgefälliges Leben. Geiz, Untreue und Skrupellosigkeit bestimmen den Umgang mit seinen Mitmenschen. Erst als eines Tages der Tod zu ihm kommt und ihn vor seinen Schöpfer führen möchte, bekommt es der wohlhabende Jedermann mit der Angst zu tun. Er erbittet vom Tod eine Frist von einer Stunde, um einen Menschen zu finden, der vor Gott für ihn einsteht. Aber weder Freunde noch Familie erklären sich dazu bereit. Zuletzt bleibt ihm nur noch der Glaube, um sich aus den Fängen des Teufels zu befreien.

Nach dem Vorbild mittelalterlicher Mysterienspiele schuf Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) eine volkstümliche und zugleich groteske Tragödie, die inzwischen zum Klassiker deutschsprachiger Dramatik avanciert ist. Seit 1920 ist Jedermann fester Bestandteil der Salzburger Festspiele.
Akzente setzt das livegespielte Cello, welches die mystische Atmosphäre des Stückes prägt. Die Inszenierung verdichtet den Stoff, der im Original siebenundzwanzig Figuren verzeichnet, zu einem Dialog zwischen Instrumental- und Puppenspiel. Zwielichtige Gestalten und archaische Klänge schaffen eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der menschlichen Vergänglichkeit.

 


Besetzung


Rezensionen

Puppen wie von Bosch gemalt

„Ein ‚ Jedermann‘, den man nur jedermann empfehlen kann!“

Ulrike Merkel, OTZ, Februar 2018

„[...] wird am Puppentheater Gera von Frank Soehnle so klug wie einfallsreich inszeniert. Mit gewitzter Miene und schlagfertiger Zunge spinnen Tod und Teufel in spannend oszillierender Rollenverquickung ihre Fäden quer über die Bühne durch das irdisch wohlfeile, aber unselige Schicksal Jedermanns. [...] Getragen von der musikalischen Gestaltung Matthias von Hintzensterns, der live auf der Bühne mit Cello und Klangschalen faszinierende und wundervoll verstörende Töne hervorbringt, entfaltet sich die Lebenswelt des bei Hans Sachs Hekastus genannten sterbenden reichen Mannes. [...] Virtuos führt Spielerin Marcella von Jan sämtliche Figuren durch das Stück, belebt die verschiedenen Puppen präzise und liebevoll mit beeindruckender Fingerfertigkeit und Stimmvielfalt. Den hölzernen Kopf einer als Faustpuppe auftretenden bettelnden Nachbarin bewegt sie ebenso gekonnt wie die filigranen, drittelhohen Fadenpuppen und wechselt dabei behende zwischen den Stimmen und Dialekten. Zwischendurch leiht sie ihren Körper, burschikos mit Käppchen und Lackhosen, der Figur des pfiffigen Teufelskerls an der Seite Jedermanns, der an Fausts Mephisto erinnert.“

Jessica Hölzl, Fidena Portal

Mediathek

Fotos: Ronny Ristok