Komödie von Fabrice Roger-Lacan
Deutsch von Wolfgang Kirchner
Zum 40-jährigen Bühnenjubiläum von Kammerschauspielerin Mechthild Scrobanita
„Ohne Perücke ist es für mich uninteressant.“
Suzanne
Die Schauspielerin Suzanne ist sehr begehrt. Doch seit dem Tod ihres Mannes, der Liebe ihres Lebens, ist sie nicht mehr aufgetreten. Der verstorbene Regisseur Julien ist vor ihrem inneren Auge immer noch da – er spricht mit ihr, hört ihr zu, macht Witze und kommentiert das Geschehen um ihn herum. Doch nur Suzanne kann ihn sehen. Zwei andere Männer umschwärmen sie mit verlockenden Angeboten. Regisseur Max will sie unbedingt als Hauptrolle in seinem neuen Stück besetzen und Student Simon gesteht ihr wiederholt seine seit frühster Jugend lodernde Liebe. Julien sieht in beiden Nebenbuhler um die Liebe und das künstlerische Talent seiner Frau und eifersüchtelt vor sich hin. Suzanne zögert: Wäre die Rückkehr auf die Bühne der endgültige Abschied von ihrem geliebten Julien? Oder ist die veränderte Lebenssituation nicht aber auch eine Chance für einen Neubeginn? Am Ende muss sie sich die Frage stellen, ob sie mit einem Geist leben oder in die Realität zurückkehren will.
Fabrice Roger-Lacan (*1966) hat ein berührendes Schauspiel geschaffen, dass die Themen Trauer und Abschiednehmen mit leichter Hand und viel Humor verhandelt. Noch einen Augenblick ist eine große Liebeserklärung an das Leben, das Theater und die Liebe. Mit der Rolle der Suzanne feiert Kammerschauspielerin Mechthild Scrobanita ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum.
„Wohl ein wenig in Anlehnung an den Hollywood-Blockbuster ,Ghost‘ kann Suzanne mit ihrem bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Ehemann Julien weiterhin kommunizieren. Allein sie sieht ihn, alle anderen nicht. Diese Rat gebende und zugleich bevormundende Einmischung in das Leben seiner Liebsten als allgegenwärtiger Geist geht Bruno Beeke, der übrigens sein 30. Bühnenjubiläum feiert, leicht und locker, mit sehr viel Spielfreude von der Hand.“
Ellen Paul, Osterländer Volkszeitung, Dezember 2022