Riemannoper

Oper mit Texten aus dem Riemann Musiklexikon von Tom Johnson


Dauer: 1 Std. 30 Min. · keine Pause

 

„Durch die Aria di Bravura werden Wut,
Rache und Triumph ausgedrückt.
Wut, Wut, Wut! Rache, Rache, Rache!
Triumph, Triumph, Triumph!
Aria di Bravura, Seite 51.”
Bariton

Was ist eigentlich ein Leitmotiv? Um ein solches zu hören, besuchen Sie am besten eine Wagner-Oper.
Sollten Sie lediglich auf der Suche nach einer Definition sein, empfiehlt sich das Nachschlagen im Riemann Musiklexikon. In Tom Johnsons Riemannoper (Uraufführung 1988) ist erstmals beides zeitgleich möglich: Von der „Sortita“ bis zur „Stretta“ singen sich zwei rivalisierende Primadonnen, ein Tenor und ein Bariton durch eine Oper, die ausschließlich aus Lexikonartikeln besteht – Infotainment meets Opernwahnsinn!

Der gebürtige Thüringer Musikwissenschaftler Hugo Riemann (1849–1919) wuchs in der Nähe von Sondershausen auf, studierte Geschichte, Jura, Germanistik und Musiktheorie und verfasste mit dem Riemann Musiklexikon ein umfassendes Standard-Nachschlagewerk, das seit dem Erscheinungsjahr 1882 als „Duden“ der Musikwelt gilt. Der amerikanische Komponist Tom Johnson (*1939) formte aus Artikeln dieses Lexikons eine turbulente Kammeroper für vier Personen und Klavier, und schon wird aus einem dicken Buch ein Tableau voller Gefühlsexplosionen!

PROGRAMMHEFT

 


Besetzung


Rezensionen

Amüsanter Ritt durch die Musikgeschichte

„Das Theater Altenburg-Gera erweist dem berühmten thüringischen Musikwissenschaftler Hugo Riemann mit einer kleinen Minimal-Oper kluge Reverenz.“

Wolfgang Hirsch, Thüringer Allgemeine, OKT 2024

Johnsons „Riemannoper“ in Altenburg

„Die Utopie eines pulsierenden Theaters, in dem die Kenntnis der Vergangenheit zu einem Impuls für die künstlerische Gegenwart werden sollen, steht nur allzu deutlich im Raum. Am Ende wollte der Applaus nicht zum Stillstand kommen.“

Roland H. Dippel, Neue Musikzeitung, OKT 2024

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