Thementag zum Schauspiel „Liebe macht frei“

Mit Talkrunden, Liedern, Vorträgen u. v. m.

Termine

 

Am 2. April 2023 feiert das Schauspiel  „Liebe macht frei“ von Manuel Kressin über die Verfolgung von Homosexuellen im Nationalsozialismus im Theaterzelt Premiere. Während Handlung und Figuren des Stücks an Erinnerungen Überlebender angelehnt sind – Einer davon ist der Meuselwitzer Rudolf Brazda – widmet sich das Theater Altenburg Gera im Rahmen eines Thementages am 26. März dem historischen Kontext des Stücks sowie der Entwicklungen und Perspektiven der LGBTQI+-Community seit der endgültigen Abschaffung des § 175, dem sogenannten „Schwulen-Paragraphen“, im Jahr 1994.

Programm
11:00 Uhr        Theaterfrühstück zu „Liebe macht frei“                            
Szenenausschnitte und Gespräche mit dem Produktionsteam zu Stück und Inszenierung

12:00 Uhr        Keynote „Homosexualität im Nationalsozialismus“
Mit Dr. Alexander Zinn (Historiker am Fritz Bauer Institut)

12:45 Uhr        Eröffnung der Themenausstellung im Zeltfoyer
Mit Bildern und Materialien aus dem Staatsarchiv Altenburg, dem Archiv des Schwulen Museums Berlin, den Gedenkstätten Sachsenhausen und Buchenwald uvm.

13:30 Uhr        „Lieder vom andern Ufer“
 Frivole Songs und Schlager der Subkultur in den 20er Jahren mit Michaela Dazian, Marie-Luis Kießling, Mario Radosin, Manuel Struffolino und Olav Kröger am Klavier

14:00 Uhr        Talkrunde „Nach dem Paragraphen 175 – Entwicklungen und Perspektiven der LGBTQI+-Community“
Mit: Kathrin Schuchardt (Queer-Aktivistin), Christian Naumann (ehemals Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren), Peter Werner-Ranke (ehemaliger Hauschoreograph des Theaters Altenburg Gera), Nico Schulte (Jugendtrainer bei Fortuna Köln)

15:00 Uhr        „Die Liebe, die ihren Namen nicht zu nennen wagt“
Literatur- und Musikgeschichte queergelesen
Mit Mitgliedern des Schauspielensembles

Moderation: Schauspieldirektor Manuel Kressin und Chefdramaturgin Dr. Sophie Oldenstein

Kathrin Schuchardt arbeitet als freiberufliche Referentin für Demokratiepädagogik und Beraterin bei Landes- und Bundesprogrammen in der politischen Bildung. Als Aktivistin unterstützt sie seit den 90er Jahren die Queer-Community in Thüringen und ist Mitgründerin des bundesweit agierenden „Vereins für Vielfalt in Sport und Gesellschaft“.

Christian Naumann war 2016 und 2017 bei der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e.V. hauptverantwortlich für die Kampagne zur Rehabilitierung der Opfer der Paragraphen 175 StGB und 151 StGB-DDR. Anschließend baute er die bundesweite Entschädigungshotline für Betroffene auf.

Peter Werner-Ranke ist ehemaliger Hauschoreograph des Theaters Altenburg Gera und lebt seit 1994 mit seinem Ehemann zusammen.

Nico Schulte war Torhüter in der U19-Bundesliga, als er ein unfreiwilliges Outing erlebte. Heute ist er Trainer und Teammanager der Jugendmannschaften von Fortuna Köln und auch als Sozialpädagoge für den Verein tätig. Schulte ist einer der wenigen offen homosexuellen Akteure im deutschen Fußball.

Dr. Alexander Zinn ist Sozialhistoriker und Journalist. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Homosexuellenverfolgung während der NS-Zeit und in der DDR. 2011 veröffentlichte er mit Das Glück kam immer zu mir die Biographie des aus Meuselwitz stammenden schwulen Holocaustüberlebenden Rudolf Brazda und promovierte 2018 über homosexuelle Männer im Nationalsozialismus.