Puppentheater nach dem Märchen der Brüder Grimm
„Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.“
Fischer
Ein Fischer, bodenständig und bescheiden, fängt einen Butt und lässt ihn wieder frei, weil sich herausstellt, dass dieser ein verwunschener Prinz ist. Die Frau des Fischers erkennt, dass der Butt ihr alle nur denkbaren Wünsche erfüllen kann. Dabei ist sie unersättlich und maßlos in ihrem Verlangen und will immer mehr. Ihre Raffgier wird jedoch am Ende beiden zum Verhängnis. – Was für ein Gleichnis von beständiger Aktualität!
Marcella von Jan verabschiedet sich bei ihren „kleinen“ und „großen“ Zuschauerinnen und Zuschauern nach 45 Jahren Zugehörigkeit zum Puppentheater mit einer Version des Märchens Vom Fischer und seiner Frau für Kinder und einer Version für Erwachsene in den (Un-) Ruhestand. Unzählige Aufführungen schenkte sie ihrem Publikum. Generationen wuchsen mit ihren legendär gewordenen Stücken bzw. den von ihr so liebevoll geführten Puppen heran. Erinnert sei nur an über 40 Jahre Rapunzel, eine Inszenierung, die ewig jung geblieben ist. Ein Trost: Die Freunde der Puppenspielkunst werden Marcella von Jan als Spielerin gastweise auch in Zukunft am Hause, das sie über mehr als vier Jahrzehnte künstlerisch mitprägte, erleben können.
Bitte beachten Sie die Mindestaltersangaben zu den einzelnen Stücken. Für Kinder unter drei Jahren ist leider grundsätzlich kein Einlass möglich. Wir bitte um Verständnis.
„Mit viel Liebe haucht [Marcella von Jan] den beiden Marionetten Leben ein (Puppenbauer Peter Lutz), und mit ihren wenigen Requisiten (Bühne Udo Schneeweiß) erzählt sie in 50 Minuten die Geschichte, lässt mit den immer größer werdenden Wünschen der Fischersfrau aus der anfänglichen ärmlichen Hütte des Paares kurzerhand ein kleines Häuschen entstehen, dann ein Schloss, einen Palast, eine Kathedrale. Sie selbst gibt den Fischer Hein mit herrlichem Dialekt, wechselt elegant zwischen Puppenspielerin und Darstellerin. Ein Fest, ihr dabei zuzuschauen.“
Ulrike Kern, Thüringische Landeszeitung, Mai 2022