Roby Lakatos

Foto: Swissgart

Zigeuner-Geiger Roby Lakatos ist nicht nur ein grandioser Virtuose, sondern auch ein Musiker mit einer außergewöhnlichen stilistischen Vielseitigkeit. Er performt Klassische Musik genauso gut wie Jazz und in seiner eigenen ungarischen Volksmusik ist Lakatos ein Ausnahmemusiker, welcher sich den Traditionen widersetzt. Er wird auch Zigeuner- oder „Teufels-Geiger“, klassischer Virtuose, Jazz-Improvisator, Komponist und Arrangeur und ein Rückblick ins 19. Jahrhundert genannt ‒ und tatsächlich ist er alles in einem. Er ist einer der universellen Musiker, die so selten in unserer Zeit anzutreffen sind – ein Spieler, dessen Stärken als Interpret sich von seinen Aktivitäten als Improvisator und Komponist ableiten. Er trat in den größten Hallen und bei den größten Festivals in Europa, Asien und Amerika auf.
Roby Lakatos wurde 1965 in eine legendäre Familie der Zigeuner-Geiger, welche von Janos Bihari – dem „König der Zigeuner-Geiger“ – abstammt, geboren. Er wurde als Kind in die Musik eingeführt und im Alter von neun Jahren debütierte er als erster Geiger in einer Zigeunerband. Sein musikalisches Können entwickelte sich nicht nur in seiner eigenen Familie, sondern auch am Béla Bartók Konservatorium in Budapest, wo er 1984 seinen ersten Preis für klassische Musik gewann. Zwischen 1986 und 1996 erfreute sein Ensemble das Publikum im „Les Atéliers de la grande Ille“ in Brüssel ‒ ihr musikalisches Zuhause während dieser Periode. Er arbeitete mit Vadim Repin und Stéphane Grappelli zusammen und sein Spiel wurde sehr von Sir Yehudi Menuhin bewundert, welcher immer einen Halt in Brüssel machte, um den Club zu besuchen und Lakatos zu hören. Im März 2004 erntete Lakatos mit dem London Symphony Orchestra im „Genius oft the Violin“-Festival an der Seite von Maxim Vengerov großen Beifall.
Als Roby Lakatos die sogenannte „Klassische Musik“ mit der Magie der ungarischen Zigeuner Lebensfreude vermischt, mündet das nicht in eine respektlose Haltung gegenüber der höheren kulturellen Tradition, sondern gibt die tiefe Tradition wieder, die im kulturellen Erbe der Zigeuner verwurzelt ist und bietet dem Hörer und Musikliebhaber neue und erfrischende Freude. Und so wie Liszt, Brahms und andere die ungarischen Klänge in ihren Kompositionen benutzten, so profitiert nun das Publikum von der Konfrontation dieser Klassiker mit den Zigeunerwurzeln. Dies belebt all jene Männer und Frauen, in deren Adern noch wenigstens ein wenig vom Blut des Nomadengeistes pulsiert.

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