Mit Carl Maria von Webers Der Freischütz wurde das Herzogliche Hoftheater 1871 feierlich eröffnet. Der Architekt des Hauses, Otto Brückwald, orientierte sich in der Renaissancebauweise an dem von Gottfried Semper errichteten Dresdner Hoftheater, weil er als Sempers Mitarbeiter schon an diesem Bau beteiligt gewesen war. Anschließend entwarf er ebenfalls das Bayreuther Festspielhaus. 1904 wurde eine klassizistische Fassade vor das Halbrund des Theaters gebaut, um das Foyer zu erweitern.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Haus vorübergehend geschlossen, doch bereits ab 1915 weiter bespielt. Auch im Zweiten Weltkrieg blieb das Haus unversehrt und diente u. a. als Ausbildungsstätte für Wieland Wagner, der hier 1943 erstmals die Ring-Tetralogie inszenierte. Während den Jahren der DDR blieb das Landestheater Altenburg ein eigenständiges Mehrsparten-Theater.
1993 begann eine gründliche Sanierung: Innerhalb von zwei Jahren wurde die Außenfassade wieder hergestellt und auch das Theaterinnere den modernen Ansprüchen angepasst; die Grundarchitektur wurde jedoch beibehalten. Am 2. Oktober 1995, kurz nach der Fusion mit den Bühnen der Stadt Gera, wurde das sanierte Haus erneut mit Webers Der Freischütz eingeweiht.
Das Große Haus mit einer maximalen Platzkapazität von 492 Plätzen verfügt über drei Ränge mit Proszeniums- und Mittellogen. Sehr eindrucksvoll sind die Malereien des runden Deckenplafonds. Auch die goldenen Verzierungen im Saal und die kunstvollen Malereien des Portals sind besondere Kennzeichen des Landestheaters Altenburg.